Das “Internet der Stimme” kommt (Teil 1) – Ist Ihr Unternehmen bereit?
„Alexa, welche Züge fahren morgen früh von Wien Hauptbahnhof nach Linz Hauptbahnhof?“
„Morgen fährt der Zug Westbahn WB 906 um 8:42 von Wien Hauptbahnhof, Ankunft in Linz Hauptbahnhof um 9:56. Oder der Zug Railjet RJX 262 um 8:30 von Wien Hauptbahnhof, Ankunft in Linz Hauptbahnhof um 9:44.“
„Alexa, buche mir ein Ticket für den Zug WB 906. Alexa, stelle meinen Wecker für morgen auf 7:30 und Alexa, bestelle mir ein Uber für morgen 8 Uhr von zu Hause nach Wien Hauptbahnhof.“
„Der Einkauf ist erledigt. Gute Nacht.“
…
So, oder so ähnlich, könnten Zug- und Taxibuchungen in Österreich schon bald abgewickelt werden. Denn bereits in wenigen Jahren werden Sprachassistenten und das Internet der Stimme unser aller Leben verändert haben.
Auch wenn sich heute nur prophezeien lässt, was die nächsten Jahre bringen werden, eines ist klar: viele Menschen und Unternehmen unterschätzen, welche weitreichenden Veränderungen sich durch Sprachassistenten ergeben werden.
Was versteht man unter dem „Internet of Voice“?
Das Thema „Voice“ wird von einigen Experten mit der Erfindung des Internets verglichen. Ja, damals wie heute gab es zum Teil überzogene Erwartungen und Hype. Außer Zweifel steht allerdings auch: das Internet hat unser aller Leben für immer verändert, unsere Informationssuche und Kommunikationsverhalten dauerhaft transformiert.
Angesichts der zunehmenden Bedeutung von Sprachassistenten hat die Diskussion mit Schlagworten wie dem „Internet of Voice“, „Internet der Stimme“ an Fahrt aufgenommen.
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Vieles deutet darauf hin, dass das Internet of Voice ähnlich revolutionär sein wird. Doch was genau wird es mit sich bringen?
Im Internet of Voice…
- werden Suchanfragen von Nutzern per Stimme durchgeführt und nicht mehr per Texteingabe (Sprachsuche/Voice Search).
- erhalten Kunden Antworten in Echtzeit, ohne sich durch mehrere Suchtreffer durcharbeiten zu müssen
- werden die meisten Suchanfragen ohne Bildschirm getätigt, die Antwort kann nur stimmlich oder in Kombination mit dem Aufrufen von Medien auf einem verbundenen Bildschirm erfolgen (z.B. Zielseite wird auf dem Smartphone geöffnet)
- bekommen Nutzer im Falle von einfachen Informationsabfragen eine einzige, konkrete Antwort (z.B. „Alexa, was ist die Blockchain?“)
- erhalten Nutzer bei Anbietersuchen eine beschränkte Auswahl von max. 3-4 Anbietern (z.B. „Alexa, wo kann ich Fliesen kaufen?“)
- können Nutzer Käufe per einfachem Stimmbefehl tätigen
Fakten & Zahlen – Das Internet der Stimme kommt immer näher…
Die Zeit drängt, denn wir sind bereits mit hoher Geschwindigkeit in dieses neue Zeitalter unterwegs.
- Gartner sagt voraus, dass bereits 2020 die Mehrheit aller Suchanfragen per Stimme und ohne Bildschirm durchgeführt werden.
- 50% aller Konsumenten nützen bereits digitale Sprachassistenten.
- Per Sprachbefehl getätigte Einkäufe („Voice Shopping“) sollen 2022 bereits einen Umsatz von 40 Milliarden US-Dollar ausmachen
- Bereits heute sind mehr als 1 Milliarde Endgeräte mit Sprachassistenten im Umlauf, die meisten davon sind Android Smartphones. Schätzungen zufolge werden 2023 sogar 8 Milliarden Sprachassistenten existieren.
Wir werden mit Unternehmen kaum per Text via E-Mail oder Chat kommunizieren. Stattdessen werden wir uns mehr mit KI-gestützten, intelligenten Sprachassistenten unterhalten und uns von diesen Tipps oder Auskünfte geben lassen oder sie mit Einkäufen beauftragen.
Lieber losstarten und probieren, als abwarten und verlieren
Doch noch widmen sich viele Unternehmen dem Thema der Sprachassistenten, Voice Search und Voice Discovery nur zögerlich. Ein Grund hierfür ist ein Klima der Verunsicherung, das sich in Folge des Inkrafttretens der DSGVO in einigen Unternehmen verbreitet hat. Selbstverständlich ist die Sammlung und Aufzeichnung von Sprachbefehlen durch Nutzer stets DSGVO-konform umzusetzen.
Teilweise ist es auch das fehlende Bewusstsein bei Entscheidungsträgern, das ein verhaltenes Vorgehen begründet. Andere möchten erst die weitere Entwicklung der Technologie abwarten. Das Motto lautet „Andere sollen die Fehler für uns machen. Wir nehmen dann, was funktioniert.“
Diese Zeit hat Ihr Unternehmen aber nicht. Selbst, wenn die Technologie noch nicht vollständig ausgereift ist: sie wird von Tag zu Tag besser. Und, was noch wichtiger ist: sie wird von Kunden immer stärker nachgefragt. Wer als Nutzer bzw. Kunde einmal die mit Voice Search erreichbare Zeitersparnis erlebt hat, ist überzeugt und wird nicht mehr zurückwechseln.
Zudem ist die Natur von Sprachassistenten und den dahinterliegender Wissensmodellierung sehr individuell und spezifisch für den Anwendungsfall. Best Practices und Fortschritte einzelner Unternehmen und Branchen sind nur schwer übertragbar, das „Abschauen von der Konkurrenz“ kaum möglich.
Hier geht es weiter mit Teil 2 dieses Artikels – „Das Internet der Stimme – Warum Sie jetzt handeln müssen“.
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