Sprachassistenten für Unternehmen – Alles, was Sie darüber wissen müssen!

By Published On: März 31st, 2022Categories: Automatisierung, Chatbots & AI, sprachassistenten & voice

Teil 1

Noch vor einigen Jahren waren KI-Sprachassistenten nichts weiter als Science-Fiction. Heute sind sie ein Teil unseres Alltags geworden und die Nutzung von Sprachassistenten nimmt exponentiell zu.

Inzwischen nutzen 37% der Deutschen bereits aktiv Smart Speaker (persönliche Nutzung in den letzten 2 Wochen). Das sind 61% mehr als noch 2018. Insbesondere führte auch der Corona-Lockdown bei 42% der aktiven Nutzer zu einer häufigeren Smart Speaker-Nutzung. Eingesetzt werden die Sprachassistenten hauptsächlich zur Unterhaltung, zur Steuerung von IoT-Geräten, zum Einkaufen und zur Assistenz bzw. Informationsbeschaffung. Als Hauptgrund keine Voice-App zu nutzen sagen 52%, dass sie zu wenig Information darüber haben.

Auch aus Unternehmenssicht bieten Sprachassistenten ein enormes Potenzial – von der Entlastung des Kundenservices bis zur Ansprache neuer Kunden. Bisher bleibt dieses aber von vielen Unternehmen noch ungenutzt. Dabei ist gerade jetzt ein guter Zeitpunkt, sich mit diesem Thema zu beschäftigen.

In dieser kleinen Artikel-Serie erklären wir Ihnen warum. Zusätzlich bekommen Sie Einblicke in mögliche Anwendungsfelder und erfolgreiche Use Cases und erhalten wertvolle Tipps, wie Sie mit der Entwicklung eines eigenen Sprachassistenten starten können.

Übrigens: unsere Conversational AI Plattform unterstützt (neben anderen Kanälen) auch die Sprachassistenten von Google und Amazon. So kann Ihr intelligenter Onlim Assistent als eine Action bzw. ein Skill in den Google Assistant oder Amazon Alexa Diensten betrieben werden. Bei Interesse beantworten wir gerne all Ihre Fragen zu diesem Thema – fragen Sie einfach nach.

Was sind Sprachassistenten und wie funktionieren sie?

Voice Assistants

Waren Sprachassistenten in der Vergangenheit nur aus Science-Fiction-Serien wie Star Trek oder Knight Rider bekannt, so sind sie mittlerweile im Alltag vieler Verbraucher angekommen. Unkompliziert können sie via Sprachbefehl aktiviert werden und die Nutzer dabei unterstützen, Bestellungen aufzugeben, Musik abzuspielen oder das nächste Blumengeschäft zu finden.

Natürlich können diese Funktionen auch über ein Smartphone, PC oder Laptop ausgeführt werden. Der entscheidende Unterschied ist jedoch das Nutzererlebnis. Denn dank der Sprachassistenten ist es nicht mehr länger notwendig, ein Endgerät mit Tastatureingabe oder Touchscreen zu bedienen, dies geschieht alles über einen Sprachbefehl.

Das macht sie nicht nur zu einem nützlichen Begleiter im Alltag, sondern auch zu einer großen Chance für Unternehmen. Denn diese können mit den Nutzern über einen weiteren Kanal kommunizieren und ihnen bequem Informationen, Dienstleistungen und Produkte zum richtigen Zeitpunkt anbieten.

 

So funktionieren Sprachassistenten

Voice Assistants

Um ein intuitives Nutzererlebnis zu ermöglichen, benötigt es folgende drei Bestandteile:

  • ein Mikrofon zur Spracheingabe
  • einen Lautsprecher zur Sprachausgabe
  • sowie die passende Software zur Verarbeitung der Eingabe

So kann der Nutzer über eine Sprachnachricht, die vom Mikrofon aufgenommen wird, seine Sprachbefehle an den Assistenten weitergeben. Die aufgenommene Sprachnachricht wird verarbeitet und mithilfe eines Algorithmus mit einer Datenbank abgeglichen. Ist die passende Antwort in der Datenbank gefunden, wird diese über den Lautsprecher an den Nutzer ausgegeben.

Vielleicht haben Sie sich selbst schon mal gewundert, dass Ihr Sprachassistent nur mit zuverlässiger Internetverbindung Antworten liefert. Das liegt daran, dass sich diese Datenbank auf verteilten Servern in der Cloud befindet. Das hat den Vorteil, dass die Nutzer auf eine deutlich größere Menge an Daten zugreifen können. Zusätzlich werden diese Daten mit zunehmender Anzahl von Anfragen erweitert und optimiert.

Neben den Sprachassistenten auf Smartphones haben sich vor allem Smartspeaker für die Nutzung in den eigenen vier Wänden etabliert. Mitte 2020 besaßen bereits 41 Prozent der Deutschen einen Smart Speaker. Die Tendenz: steigend.

Welches sind die Top 3 Sprachassistenten?

Die Auswahl der etablierten Smartspeaker ist dabei recht überschaubar und lässt sich auf drei Hauptanbieter beschränken, von denen Sie vermutlich schon mal gehört haben: Google Assistant, Amazon Alexa und Siri.

An erster Stelle steht dabei Google Assistant. Rund 23 Prozent der Deutschen nutzen diesen Sprachassistenten. Amazon Echo mit Alexa befindet sich mit 18 Prozent auf Platz 2. Siri von Apple liegt mit 15 Prozent nur knapp dahinter.

Bevor wir kurz auf die einzelnen Smartspeaker eingehen, sei vorweggenommen, dass die präferierte Nutzung natürlich auch mit den Geräten zusammenhängt, mit denen der Sprachassistent interagiert.

Ein Sprachassistent funktioniert am besten im eigenen digitalen Ökosystem. Google Assistant funktioniert am besten mit anderen Google-Geräten und Anwendungen, wie Google Home, Chromecast oder Google Apps. Das Nutzererlebnis für Alexa lässt sich vor allem mit Geräten von Amazon, wie zum Beispiel Fire Sticks, dem Echo Dot oder Tablets erzielen.

 

Zusätzlich unterscheiden sich die Smartspeaker in weiteren Funktionen.

Google Assistant

Google Assistant verfügt über die beste Spracherkennung. Sowohl in der Erkennung der gesprochenen Sprache als auch in der Einordnung des richtigen Kontextes hat Google Assistant klar die Nase vorn.

google

Ein weiterer entscheidender Vorteil vor allem für Unternehmen: Google Assistant verfügt aktuell über die größte Nutzerbasis und bietet dadurch die größte Zielgruppe für Marketingkampagnen. Weltweit gibt es bereits mehr als 2,5 Milliarden Android-Geräte und Google Assistant ist auf allen Android-Geräten standardmäßig installiert. Zusätzlich erfreut sich der Smartspeaker Google Home immer größerer Beliebtheit.

Ein weiterer Pluspunkt: Google treibt die Entwicklung sogenannter Actions voran. Diese sind kleine Funktionen, mit denen der Nutzer seinen Smart Speaker individualisieren kann. Das kann zum Beispiel eine Übersetzungsfunktion sein, ein Assistent für das Fernsehprogramm oder eine Vorlese-Funktion für Audiobücher. Google selbst behauptet, dass mittlerweile über 1 Million dieser Actions zur Verfügung stehen.

Amazon Alexa

Zwar hat der Sprachassistent von Amazon nicht so viele individuelle Funktionen wie Google Assistant. Dennoch kann er mit seiner hohen Anpassungsfähigkeit glänzen. So kann er mit rund 100.000 sogenannter Skills erweitert werden.

Diese Skills statten den Assistenten, ähnlich wie die Google Actions, mit weiteren Funktionen aus. Jeder Nutzer kann selbst entscheiden, welche Skills für ihn wichtig sind und so seinen Assistenten personalisieren.

Apple Siri

Für alle Apple-Nutzer ist Siri ein nutzerfreundlicher Sprachassistent, der vor allem durch seine gute Vernetzung mit Apple Geräten punktet. Die Spracherkennung funktioniert dabei nicht nur auf neuen Geräten, sondern kann auch mit entsprechenden Updates auf älteren Geräten genutzt werden.

siri

Ein weiterer Vorteil: die Anzahl der unterstützten Sprachen. So bietet Apple 21 Sprachen. Gepaart mit einer guten Spracherkennung und der Fähigkeit die individuelle Stimme zu erkennen, bietet dieser Sprachassistent eine hilfreiche Unterstützung für Nutzer auf der ganzen Welt.

 

Das Potenzial von Sprachassistenten für Unternehmen

Was für manche einfach nur nach netten Spielereien klingt, ist bereits ein ernstzunehmender Marketingkanal, der in Zukunft immer weiter an Bedeutung gewinnen wird. Hier sind 3 Gründe, warum Sie als Unternehmen bereits heute in Sprachassistenten investierten sollten:

 

1. Das Internet of Voice ist auf dem Vormarsch

Das Thema “Internet of Voice”, also die Informationssuche via Sprachsteuerung, wird von manchen Experten mit der Erfindung des Internets verglichen. Schon heute sind mehr als 1 Milliarde Endgeräte mit Sprachassistenten auf dem Markt. Eine Zahl, die in Zukunft noch weiter ansteigen wird. Bis 2023 sollen rund 8 Milliarden Sprachassistenten existieren.

Dies wird sich auch zunehmend auf das Kommunikationsverhalten der Konsumenten auswirken. Es ist anzunehmen, dass immer weniger Konsumenten per E-Mail oder Chat kommunizieren werden. Stattdessen wird die Kommunikation über Sprachassistenten nach und nach Einzug in die Kommunikation mit Unternehmen halten.

Doch das Internet of Voice bietet für Unternehmen ein noch weitaus größeres Potenzial als die reine Kundenkommunikation. Mit Voice Shopping oder “Voice Commerce”, also dem Einkaufen via Sprachbefehl, soll bereits bis 2023 ein Umsatz von 80 Milliarden US-Dollar erzielt werden. Voice Shopping bietet damit eine lukrative Einnahmequelle, die es sich zu erschließen lohnt.

 

2. Voice Discovery gewinnt an Bedeutung

Wir haben es bereits im Vorfeld angesprochen: Sowohl Google Assistant als auch Alexa bieten schon heute eine nahezu grenzenlose Auswahl an Actions bzw. Skills. Was für den Nutzer vielfältige zusätzliche Funktionen bedeutet, heißt für Unternehmen aber auch, dass es immer wichtiger wird, Wege zu finden, um gefunden zu werden und sich von der breiten Masse abzusetzen.

Auch im Bereich der Suchmaschinenoptimierung wird der Wettbewerb härter. Wollten Unternehmen in der Vergangenheit zumindest auf die erste Ergebnisseite gelangen, so müssen sie heute die „Position Zero“ erreichen. Denn in der Sprachsuche gibt es keine Seite mit relevanten Ergebnissen mehr, auf denen bis zu 10 Ergebnisse ausgespielt werden. Nutzer bekommen in der Regel nur wenige Top-Ergebnisse ausgespielt. Es heißt also alles oder nichts.

Daher ist es für Unternehmen wichtig, sich schon heute mit dem Thema Internet of Voice zu beschäftigen. Sie müssen einen Weg finden, wie sie sich am Markt langfristig positionieren können und das Thema Voice Discovery als elementaren Bestandteil in Ihre Marketingstrategie aufnehmen können.

 

3. Jetzt oder nie – die Bedeutung der Marke in Voice Search

Ein weiterer wichtiger Grund, warum es für Unternehmen wichtig ist, möglichst schnell zu handeln, ist die Namensvergabe bei Google Actions und Alexa Skills. Denn diese ist sehr strikt.

Beispielsweise sind zu generische Namen nicht erlaubt und ein Name, der einmal bereits registriert wurde, kann kein zweites Mal belegt werden. Um sich also eine gut benannte Alexa Skill und Google Action zu sichern, ist es wichtig, diese möglichst schnell zu reservieren.

Gleichzeitig wird der Markenname und seine Bekanntheit ein wirkungsvolles Mittel sein, um sich vom Wettbewerb abzuheben. Wenn der Nutzer beispielsweise den Markennamen bei einer Suchanfrage nutzt, werden nur passende Verkaufsstellen vorgeschlagen.

So bekommt ein Nutzer, der fragt: „Siri, wo kann ich Business-Hemden von Hugo Boss kaufen?“ nur Verkaufsstellen ausgespielt, in denen die entsprechende Marke angeboten wird. Hier zahlt es sich aus, wenn vergangene Marketingkampagnen bereits die Steigerung der Markenbekanntheit im Fokus hatten.

Wo kommen Sprachassistenten in Unternehmen bereits zum Einsatz?

Voice Assistants

Neben dem Einsatz zur Erweiterung der Marketingstrategie bieten Sprachassistenten für Unternehmen weitere vielversprechende Anwendungsfälle. So kommt zunehmend auch eine Nutzung als Telefonbot und in eigenen Apps infrage.

Laut der Studie „The Power of Bots“ von The Academic Society for Management & Communication werden Sprachassistenten vor allem für folgende drei Anwendungsfälle genutzt:

  • Unterstützung in der Kundenberatung
  • Intern von Mitarbeitern (z. B. zum Teilen von Wissen, Networking, Onboarding)
  • Personalisierung der Onlinepräsenz

Diese Anwendungsfälle bieten vor allem für den Kundenservice eine deutliche Entlastung sowie einen zusätzlichen Service.

 

Mögliche Anwendungsfälle

  • Produktberatung & Informationssuche:
    Eine der Stärken von Sprachassistenten ist der schnelle Zugriff auf Informationen. In Sekundenschnelle können sie relevante Informationen über ein Produkt oder eine Dienstleistungen finden und Kunden zur Verfügung stellen. Intern kann ein Sprachassistent ebenfalls die Suche nach relevanten Informationen erheblich erleichtern.
  • Erste Hilfe bei Fehlern:
    Bei wiederkehrenden Fehlermeldungen oder Kundenproblemen können Sprachassistenten eine erste Anlaufstelle sein. Gerade, wenn die Probleme einfach zu lösen sind, kann ein Sprachassistent für die Fehlerbehebung bereits ausreichen.
  • Terminvereinbarungen:
    Die Vereinbarung von Terminen ist ebenfalls ein Bereich, der gut an einen Sprachassistenten outgesourct werden kann. Nutzer können sowohl Termine vereinbaren als auch ändern und Erinnerungen erhalten, ohne dass ein menschlicher Mitarbeiter benötigt wird.
  • Serviceleistungen vor Ort:
    Nicht nur telefonisch, sondern auch direkt vor Ort können Sprachassistenten von großer Hilfe sein. Zum Beispiel können sie Hotelgästen auf dem Zimmer mit relevanten Informationen zur Umgebung versorgen oder eine einfache Möglichkeit sein, einen Weckruf zu aktivieren oder etwas beim Zimmerservice zu bestellen.
  • Bestellverfolgung:
    Für Kunden, die sehnsüchtig auf ein Paket warten, ist diese Funktion Gold wert. Sie können nach einer Bestellung den Status der Lieferung über den Sprachassistenten prüfen, sooft sie wollen.
  • Rückerstattungen:
    Online-Shopping wird von immer mehr Nutzern verwendet. Doch nicht immer sind diese mit den bestellten Produkten zufrieden. Rückgaben können ebenfalls besonders komfortabel über einen Sprachassistenten abgewickelt werden.
  • Anmeldungen und Bewerbungen:
    Ob Anmeldung für ein Fitnessstudio, einen Kredit oder die Bewerbung für einen neuen Job – Sprachassistenten machen es besonders einfach, die geforderten Informationen einzugeben, ohne alles mühselig eintippen zu müssen.

 

Best Practice-Beispiele – Diese Marken setzen bereits erfolgreich Sprachtechnologie ein

Voice Assistants

Im Folgenden finden Sie einige Beispiele dafür, wie Marken mithilfe von Sprachassistenten ihr Kundenerlebnis verbessern, ihre Produkte vermarkten und den Kundenservice automatisieren.

 

Nike

Nike hat sich mit Google zusammengetan, um ein einzigartiges Voice-Shopping-Erlebnis für Verbraucher zu schaffen. Im Jahr 2019 startete das Duo den ersten sprachaktivierten Schuhverkauf. Ziel war es, das futuristischste Paar Schuhe, Adapt BB, zu bewerben.

Die Schuhe debütierten während eines NBA-Spiels zwischen den Lakers und Celtics an den Füßen der NBA-Stars Kyle Kuzma und Jayson Tatum und haben während des Spiels viel Aufmerksamkeit erregt. Als die Halbzeitpause begann, gab der Kommentator den Fans bekannt, dass die einzige Möglichkeit, sich ein Paar Adapt BBs zu schnappen, darin besteht, Google Assistant zu fragen, wie man die Schuhe kauft. Der Schuh war innerhalb von 6 Minuten ausverkauft.

 

Coca-Cola

Coca-Cola startete 2020 mit mehreren sprachbasierten Werbeaktionen. In Australien konnten Alexa-Benutzer den Sprachassistenten bitten, eine Cola zu teilen (Alexa, Share a Coke), um eine kostenlose, personalisierte Cola-Flasche zu erhalten.

In den USA konnten Benutzer Alexa nach einer Kostprobe des neuen Coca-Cola Energy-Drinks fragen. Eine Aktion, die mit der Coca-Cola Super Bowl-Anzeige verknüpft war und sofort wieder endete, als die Proben ausgingen.

 

Walmart

Walmart hat schon mehrere Erfahrungen mit Sprachtechnologie gesammelt. Bereits im Jahr 2019, hat sich das Unternehmen mit Google zusammengetan, um Walmart-Kunden den Lebensmitteleinkauf über sprachbasierte Dienste zu ermöglichen. Dieser Service wurde einige Monate später auch über Siri angeboten.

Im Jahr 2020 hat Walmart einen virtuellen Assistenten für alle Mitarbeiter entwickelt. Die Ask Sam-App wird zur Verbesserung der Koordination innerhalb und zwischen Walmart-Filialen genutzt. Somit beantwortet der eingebettete Sprachassistent Mitarbeitern Fragen zu Produktpreisen und -standorten, entweder für den eigenen Gebrauch oder zur Beantwortung von Kundenfragen, und informiert sie über Richtlinienänderungen und Notfälle.

 

KFC

KFC war das erste Unternehmen, das die neue Brand Voice-Funktion von Amazon einsetzte. Bei Brand Voice unterstützen Amazon-Ingenieure Kunden, eine benutzerdefinierte Stimme für ihre Marke zu entwickeln, die auf Aufnahmen mit einem Sprecher basiert. Die Deep-Learning-Technologie von Amazon bringt Alexa dann bei, wie die Schauspieler zu sprechen.

Bei KFC wurde der Alexa Skill somit mit einer Stimme ausgestattet, die wie Colonel Sanders klingt.

 

US Bank

Die Sprachtechnologie hat im letzten Jahr auch im Finanzwesen neue Wege beschritten und der Sprachassistent der US Bank verkörpert diesen Trend. Mit dem in die App der Bank eingebetteten Smart Assistant können Benutzer ihre Bankanfragen über natürliche Sprache ausführen.

Der virtuelle Assistent kann Transaktionen und Überweisungen abschließen, Rechnungen und Ausgabenhistorie abrufen und Kreditkarten verwalten. Sollte es eine Anfrage geben, die die KI nicht beantworten kann, verbindet sie den Benutzer mit einem menschlichen Mitarbeiter über Textnachrichten oder einen Telefonanruf.

 

1-800-Flowers.com

Dieser Blumenriese ist ein langjähriger Innovator an der Front des automatisierten Kundenservice. Das Unternehmen ermöglicht es Kunden, Bestellungen über Samsung Bixby, Google Assistant und Amazon Alexa aufzugeben. Für maximalen Komfort bietet 1-800-Flowers.com verschiedene Zahlungsoptionen für Sprachbestellungen, darunter Samsung Pay, Google Pay, Apple Pay und Amazon Pay.

Darüber hinaus hat der Fachhändler für Blumengeschenke einen eigenen intelligenten Assistenten integriert. Mit dem neuen sprachbasierten Self-Service des Unternehmens werden Kundenanfragen rund um die Uhr beantwortet. Um wiederkehrenden Kunden einen persönlichen Service zu bieten, lernt der KI-Assistent bei jeder Kundeninteraktion dazu.

Dieser einst telefonbasierte Händler hat sich nicht nur erfolgreich in einen Online-Händler verwandelt, sondern ist auch führend in Bezug auf den Einsatz von Sprachtechnologie und KI im E-Commerce.

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Teil 2

Im zweiten Teil der Serie über Sprachassistenten schauen wir uns an, welchen Herausforderungen Sprachassistenten derzeit gegenüber stehen und was wir in Zukunft erwarten können. Abonnieren Sie doch unseren Newsletter, damit Sie den zweiten Teil der Miniserie nicht verpassen.

Falls Sie interessiert, was so eine vollumfängliche, aber trotzdem nutzerfreundliche Conversational AI Plattform kann, finden Sie hier mehr Informationen

 

Voice Assistants

Im ersten Teil dieser Miniserie über Sprachassistenten haben wir uns angeschaut, wieso es wichtig ist, sich mit dem Thema Sprachassistenten zu beschäftigen und welche möglichen Anwendungsfelder sowie welche erfolgreichen Umsetzungen es bereits gibt.

Heute beschäftigen wir uns damit, welchen Herausforderungen Sprachassistenten derzeit gegenüber stehen. Sie erhalten auch Tipps, wie Sie mit der Entwicklung eines eigenen Sprachassistenten starten können. Lesen Sie also weiter.

 

Welchen Herausforderungen stehen Sprachassistenten derzeit gegenüber?

So vielversprechend die Voice-Technologie klingt – Sie muss dennoch weitere Herausforderungen meistern, um sich einen festen Platz in der Unternehmenswelt zu sichern.

Das sind ihre größten Herausforderungen:

 

1. Verbesserung in der Spracherkennung

Zwar ist die Spracherkennung in geschlossenen Räumen und in unmittelbarer Umgebung des Sprachassistenten bereits hervorragend. Allerdings lässt die Qualität in herausfordernden Umgebungen wie einer lauten Umgebung oder über eine große Entfernung schnell nach.

In diesem Bereich gilt es, weitere Lösungsansätze zu entwickeln, sodass die Technologie auch für Anwendungsfelder wie Live-Interviews, Spracherkennung während eines Familienessens oder auch in Meetings eingesetzt werden kann.

Eine weitere Herausforderung ist die Erkennung und Verfügbarkeit von unterschiedlichen Sprachen und Themengebieten. Gerade für seltene Sprachen und Nischenthemen besteht noch Verbesserungsbedarf.

 

2. Kontextbezug herstellen

Wenn sich zwei Menschen unterhalten, können Sie ohne Probleme das Gesprochene decodieren, die Gesten des Gegenüber deuten und es in einen Bezug zur vorherigen Unterhaltung setzen. Sprachassistenten stoßen hier häufig an ihre Grenzen.

Oftmals ist es für Sprachassistenten schwierig, den Kontext der gesprochenen Sprache zu verstehen und richtig einzuordnen. Das hat zufolge, dass die Absicht des Nutzer falsch verstanden wird und so falsche Informationen bereitgestellt werden oder eine unpassende Funktion ausgeführt wird.

 

3. Akzente und Dialekte

Gerade in Zeiten, in denen Nutzer erwarten, dass eine Technologie in Sekundenschnelle funktioniert, können sie bei Sprachassistenten noch häufig enttäuscht werden. Häufig ist es so, das die Verwendung von Sprachassistenten länger dauert als die Nutzung von vergleichbaren textbasierten Lösungen.

Das hat damit zu tun, dass die Sprachassistenten die Sprachmuster verschiedener Nutzer erst noch lernen müssen. Vor allem Akzente führen häufig zu Problemen. So gibt es beispielsweise große Unterschiede, wie gut amerikanisches Englisch im Vergleich zu schottischem Englisch verstanden wird. Eine langsame und deutliche Aussprache kann hier hilfreich sein.

Nicht immer sind Akzente und Dialekte ein Problem. Auch Erkältungen und die häufig damit einhergehende Stimmveränderungen können dazu führen, dass Sprachassistenten Nutzer schlechter verstehen.

 

4. Privatsphäre und Datenschutz

Damit ein Sprachassistent optimal funktioniert, benötigt er Daten, mit denen er lernen und seine Fähigkeiten optimieren kann. Am besten Daten aus der alltäglichen Interaktion mit den Spracherkennungssystemen.

Allerdings wollen viele Nutzer die volle Kontrolle über Ihre Daten haben. Gerade, wenn es um so vielfältige Befehle und Fragen geht, die sie im Alltag an ihren Sprachassistenten richten. Da ist nicht unbedingt eine beruhigende Vorstellung, wenn jegliche Interaktion mit den Sprachassistenten gesammelt und einem globalen Datensatz hinzugefügt werden.

Vor allem, wenn es sich dabei um gewinnorientierte Unternehmen, wie Google oder Amazon handelt. Daher ist es aktuell eine große Herausforderung, genügend Daten zu sammeln, damit die Sprachassistenten weiter dazulernen können und gleichzeitig die Sicherheits- und Privatsphäre-Bedürfnisse zu berücksichtigen.

 

3 Tipps zur Implementierung von Sprachassistenten für Unternehmen

Sollten Sie nach unserem letzten Artikel denken, dass Sprachassistenten genau das Richtige für Sie sind, dann möchten wir Ihnen noch folgende Tipps für die Implementierung Ihres Sprachassistenten mitgeben:

 

1. Warten Sie nicht zu lange

Jetzt ist die optimale Zeit, um mit Sprachassistenten für Unternehmen zu starten. Die Technologie ist bereits ausreichend entwickelt, sodass sie Nutzern einen Mehrwert bietet. Da viele Unternehmen noch zögern, können Sie sich einen Vorsprung sichern.

Sie haben die Möglichkeit zu testen und zu lernen, welche Strategien funktionieren sowie sich einprägsame und relevante Skill- und Action-Namen sichern.

 

2. Passen Sie Ihre Marketing-Inhalte an

Die Entwicklung einer Voice-Strategie benötigt ein Umdenken in der Kundenansprache. Denn eine Unterhaltung über Sprachassistenten unterscheidet sich deutlich von der geschriebenen, meist formelleren Kommunikation. Sie müssen sich bewusst werden, was der Wandel zu einer Kommunikation über Sprachassistenten und der Nutzung von gesprochenen Suchanfragen bedeutet.

Dabei ist die Antwort natürlich immer äußerst individuell. Ein Punkt bleibt jedoch für alle Unternehmen gleich: Die Kommunikation über Sprachassistenten muss über alle Unternehmensbereiche hinweg einbezogen werden. Das ist vor allem für die Planung und Erstellung des Contents entscheidend. Denn um Inhalte für Sprachassistenten zu nutzen, müssen diese im Vorfeld bereitgestellt werden. Antworten können zum Beispiel nicht mehr spontan erst während eines Kundengesprächs formuliert werden.

Zudem verliert die visuelle Corporate Identity an Bedeutung. Es geht nicht länger nur darum, wie ein Unternehmen sich optisch präsentiert, sondern auch wie es sich anhört.

 

3. Analysieren Sie den Mitbewerb und das Kundenverhalten

Zwar sind viele Unternehmen noch zögerlich, allerdings gibt es schon einige Vorreiter, die Sprachassistenten bereits in ihrem Marketing-Mix etabliert haben. Suchen Sie sich Unternehmen, die das Thema Voice bereits gut einsetzen und versuchen Sie, von diesen zu lernen.

Eine Analyse des Kundenverhaltens kann Ihnen ebenfalls wertvolle Erkenntnisse liefern. Denn durch die Nutzung der gesprochenen Sprache verändert sich auch das Verhalten der Kunden. Sie verwenden andere Technologien, halten sich an anderen Orten auf und verwenden unterschiedliche Wörter für ihre Suchanfragen.

Für Unternehmen bedeutet das: Sie müssen evaluieren, wie sie ihre Prozesse an das veränderte Kundenverhalten anpassen können. So kann es zum Beispiel sein, dass SEO-Texte überarbeitet werden müssen oder die Marketingunterlagen generell an andere technische Formate angepasst werden müssen.

 

So können Sie vorgehen – eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Um Ihnen den Einstieg in das Thema Sprachassistenten zu erleichtern, können Sie sich an folgendem Prozess orientieren:

 

1. Ideenfindung & Planung

Im ersten Schritt müssen Sie dem Thema die erforderliche Bedeutung einräumen. Nicht nur Sie, sondern das gesamte Marketing- , Vertriebs- und Kundenserviceteam muss sich bewusst sein, welche Chance das Thema bietet.

Beantworten Sie folgende Fragen:

  • In welchen Bereichen würde die Implementierung sprachbasierter Dienste Ihre Kommunikation verbessern oder einen Mehrwert bringen?
  • Welche Ziele sollen damit erreicht werden?
  • Welche Zielgruppe soll angesprochen werden?
  • Welche Probleme soll die Skill/Action für den Nutzer lösen?
  • Welche differenzierenden Faktoren spielen eine Rolle?
  • Welche messbaren Leistungsindikatoren (KPIs) können Sie festlegen?
  • Wie schätzen Sie den Projektumfang und die erforderlichen Ressourcen ein?
  • Sind Ihre Systeme für die Implementation eines sprachbasierten Dienstes geeignet?

 

2. Voice User Interface (VUI) Design

Haben Sie erstmal den Use Case für Ihren sprachbasierten Dienst festgelegt, geht es auch schon ans Design.

Hier sind folgende Punkte zu beachten:

  • Wie soll Ihre Sprach-Benutzeroberfläche aussehen?
  • Definieren Sie Funktionen und Inhalte.
  • Definieren Sie den Skill/Action Namen und den Aufrufnamen.
  • Vollständigen Sie die technische Planung.

 

3. Entwicklung & Zertifizierung

Spätestens in diesem Schritt sollten Sie wissen, ob Sie die Implementierung inhouse oder von einem externen Experten durchführen lassen.

Onlims Erfahrung aus zahlreichen erfolgreich umgesetzten Chatbot- und Sprachassistenten-Projekten zeigt, dass bei der Entwicklung von Skills, Actions oder sprachbasierten Diensten, vor allem auf die Aufbereitung und -analyse der verwendeten Daten und Inhalte geachtet werden muss. Diese sind die Grundlage für ein gutes natürliches Sprachverständnis und damit ein zufriedenstellendes Gesamtergebnis.

Was gibt es bei der Entwicklung & Zertifizierung zu beachten?

  • Implementieren Sie die technischen Anforderungen an den Skill/Action (z.B. APIs, etc.)
  • Implementierung auf Basis Alexa/Google Actions SDKs und Toolkits.
  • Schaffen Sie sich einen Überblick über den Skill/Action Zertifizierungsprozess.
  • Starten Sie mit einem benutzerfreundlichen Beta-Test-Plan
  • User friendly Beta-Test-Plan erstellen und User zum Skill-Beta-Testen einladen
  • Reichen Sie den Skill/Action zur Zertifizierung ein.

Gerne unterstützen wir Sie bei diesen Prozessen. Schicken Sie uns einfach eine unverbindliche Anfrage.

 

4. Launch & Promotion:

Im letzten Schritt geht es darum, den Skill/Action oder sprachbasierten Dienst zu launchen und zu bewerben. Sammeln Sie Ihre Erfahrungen, werten Sie die Aktivitäten aus und analysieren sie Ihre gesammelten Daten.

Folgende Punkte sollten Sie dabei beachten:

  • Wie wollen Sie den Skill/Action nach der Markteinführung vermarkten? (z. B. PR, Social Media, Werbekampagnen etc)
  • Welche Erwartungen gibt es an das Produkt nach der Markteinführung? (Wird es beispielsweise eine V2.0 geben?)
  • Wie wollen Sie Fehlerbehebungen, Handhabung von Benutzer Rezensionen etc. nach der Markteinführung handhaben?
  •  

Wir hoffen, dass Ihnen unsere Tipps helfen werden, Ihr Sprachassistenten-Projekt anzustoßen. Als verlässliche Conversational AI Entwickler unterstützen wir Sie natürlich gerne in allen Phasen und sorgen dafür, dass ihr Projekt schnell und ohne Komplikationen umgesetzt wird. Fordern Sie einfach unsere kostenlose Beratung an.

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